LDK-15: Christopher Schriner

Der Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl im Winter 2024 war ein Realitätscheck für unsere Politik und für mich auch ein kleines Abbild des Zustandes der Gesellschaft.
Demokratie ist anstrengend. Viele Menschen sind müde, ob der ständigen Veränderungen auf allen Ebenen. Krise folgt auf Krise, und dabei wünschen sich viele schlicht eine gute ärztliche Versorgung, saubere Straßen, und einen Elterngeldantrag, der ohne externe Berater fehlerfrei auszufüllen ist und der schnell ausbezahlt wird. Was viele Bürgerinnen und Bürger erwarten ist ein Staat, der auf allen Ebenen funktioniert. Indem er essentielle Fragen der Daseinsvorsorge geräuschlos und ohne unnötigen Aufwand garantiert. Von der Erfüllung dieses Anspruchs sind wir – auf allen Ebenen – weit entfernt.
Im Spannungsfeld zwischen abstraktem Klimaschutz für die nächsten Jahrzehnte und konkreten Fragen im Hier und Jetzt, sehe ich es als unsere gemeinsame Aufgabe als Bündnisgrüne, unsere Politik und Ihre Kommunikation mit den Hoffnungen, Erwartungen, aber auch dem Frust der Menschen abzugleichen.
Unser politisches Angebot kann nur dann angenommen werden, wenn es einem Realitätstest bestehen kann und das kann es um so mehr, wenn wir Bürgerinnen und Bürger auf Augenhöhe begegnen und zuhören. Als Bündnispartei sind wir prädestiniert dafür, den vielfältigen, teils widersprüchlichen Meinungen vieler Menschen eine gemeinsame Idee zu stiften. Der Glaube an eine bessere Zukunft und eine Idee, wie wir sie, Schritt-für-Schritt erreichen können.
Auf Landesebene steht uns im nächsten Jahr ein wichtiger Richtungsprozess bevor. Die Ergebnisse der vorgezogenen Bundestagswahl haben die Frage aufkommen lassen in welche Richtung die Grünen in Berlin sich orientieren sollen. Ich halte es für essentiell, dass wir bei dieser Diskussion die Eigenständigkeit unserer Politik in den Vordergrund stellen. Es braucht ein eigenständiges Programm, in dem wir alle Perspektiven der Gesellschaft einbinden und uns nicht nur in abstrakte Politikdiskussionen zu flüchten.
Als Stadtrat für den öffentlichen Raum im Bezirk Mitte habe ich alltäglich mit praktischen Problemen und auch widersprüchlichen Meinungen vieler Menschen zu tun. Diese Perspektive möchte ich für den Bezirk Mitte bei der LDK einbringen und bitte um eure Stimmen.